Der Scheinheilige
nach Jean-Baptiste Poquelin Molière (14. Jänner 1622 - 17. Februar 1673)
Inhalt
Otto Peter, ein wohlhabender Wiener Bürger, ist von seinem frömmelnden Hausgast, Tartüff, begeistert. Er hält ihn für einen Heiligen. Diese Meinung teilt auch seine resolute Mutter, aber kein anderes Familienmitglied. Und das mit gutem Grund.
Otto will dem älteren Mann sogar seine junge Tochter zur Frau geben, obwohl diese mit Walter verlobt ist. Als Tartüff sich an Ottos Ehefrau heranmacht, wird ihr Onkel Zeuge. Aber der verblendete Otto hält zu seinem Freund und setzt ihn, der Familie zum Trotz, zum Besitzer seines ganzen Vermögens ein. Erst viel zu spät erkennt er seinen fatalen Irrtum. Außerdem hat Otto dem Bösewicht kompromittierende Dokumente übergeben, die ihm ein Freund, der in politischen Schwierigkeiten steckte, anvertraut hatte. Otto ist verloren, wenn Tartüff damit zur Polizei geht. Was dieser auch umgehend tut, um sich Ottos Besitz umso schneller anzueignen.
Zum Glück tritt der Verlobte der Tochter als Retter auf, so dass alles zu einem guten Ende kommt.
Unsere Herausforderung
In der ersten öffentlichen Aufführung von 1667 wurde das Stück unter dem Titel „Der Betrüger“ aufgeführt, im 20. Jahrhundert nannte man es nach der Hauptperson. Wir haben uns für „Der Scheinheilige“ entschieden, da es dem Heuchler lange Zeit gelingt, den Schein zu wahren und sich mit dem Deckmantel der Frömmigkeit einen heiligmäßigen Anstrich zu verschaffen.
Die Übersetzung von Molières „Tartuffe“ versucht sich im Metrum und Reim der Vorlage aus dem 17. Jahrhundert anzupassen, aber sowohl Sprache wie Länge des Stücks sind heute nicht mehr zeitgemäß. Es musste daher grundlegend gerafft, modernisiert und für das heutige Publikum zeitgemäß bearbeitet werden.
Unsere Herausforderung besteht jedoch weitgehend darin, dem Original so treu wie möglich zu bleiben, einen anspruchsvollen Theaterabend zu bieten und dabei dennoch das Publikum zu amüsieren.
Wir spielen für Sie im Festsaal Lengenfeld
Samstag, 16. März 2013 um 19:30
Sonntag, 17. März 2013 um 18:00
Freitag, 22. März 2013 um 19:30
Samstag, 23. März 2013 um 19:30
Sonntag, 24. März um 18:00
Kartenvorverkauf:
Gasthof Anderl
Langenloiser Straße 15
3552 Lengenfeld
Tel.: 02719 / 2351
(Außer Mittwoch)
Sitzplan (anklicken): 
Standort von Gasthof Anderl
Eintrittspreise:
Vorverkauf: 8 €
Abendkassa: 10 €
Veranstaltungsort:
Festsaal Lengenfeld
Mitwirkende
| Die Darsteller und ihre Rollen | |
| Kurt Pototschnig | Tartüff |
| Gustav Beck | Gottfried |
| Maria Schinerl | Clara |
| Johanna Braun | Dora |
| Erika Anderl | Frau Peter |
| Alfred Wutzl | Polizist |
| Franz Baldt | Otto |
| Claudia Zemann | Elvira |
| Birgit Perr | Marianne |
| Mathias Jell | Walter |
| Walter Völkl | Loyal, Notar |
| Manuela Anderl | Frieda |
Die zusätzlichen Personen mit ihren Aufgaben |
|
| Kristina Schwarz | Musik |
| Erich Gruber Erich Schiegl Gusti Beck |
Bühnenbau |
| Stephan Haubenberger Herbert Pallan (Audio Art) |
Ton und Licht |
| Eva Dafert | Assistentin Souffleuse |
| Gesine Kröhnke | Regie |
Und hier gibts mehr Details zu den Personen: Mitwirkende an der Produktion 2013
Exkurs
Jean Baptiste Poquelin, genannt Molière schuf mit seiner Komödie „Tartuffe“ ein Meisterwerk. Scharf klagt er die Heuchelei unter dem Deckmantel der Frömmigkeit an und das ist heute immer noch sehr modern. Seine damals überaus geschätzte Verskunst und der Schluss des Stücks sind jedoch für die heutige Zeit nicht mehr tragbar, daher ist eine Bearbeitung unumgänglich.
Gereimte, metrisch gebundene Texte werden weder von den Spielern noch vom Publikum ertragen, daher war es nötig, die Sprache grundlegend zu modernisieren. Am Schluss greift bei Molière der König als „deus ex machina“ in das Geschehen ein. Der Autor wollte damit Ludwig XIV. huldigen, was im 21. Jahrhundert auf wenig Verständnis stoßen würde, daher musste auch das auf heutige Verhältnisse angepasst werden. Auch die Länge früherer Theaterstücke ist heute nicht mehr beliebt, weshalb die Regisseurin drastische Kürzungen vornahm, die allerdings nicht die Handlung, sondern die langatmige Sprache betreffen. Mehr Details gibts im Blog-Beitrag Info über die Vorstellung "Der Scheinheilige".
Zusätzliche Informationsquellen
Info über die Vorstellung "Der Scheinheilige"
Unsere Produktion 2004 "Der eingebildete Kranke"