Zusätzliche Infos über dieVorstellung "Der Scheinheilige"

Zusätzliche Infos über die Vorstellung "Der Scheinheilige"

Aufführungen am 16., 17. 22., 23. und 24. März 2013

Die Figur des scheinheiligen Betrügers wurde beibehalten, sie ist nach wie vor modern. Erst im 3. Aufzug tritt dieser Handlungsträger auf, bis dahin wurde nur von verschiedenen Personen über ihn gesprochen. Das versetzt den Zuschauer in Spannung und die Erwartung, sich endlich selbst ein Bild über den gepriesenen und gescholtenen Mann zu machen. Der seit langem in Lengenfeld tätige Spieler, Kurt Pototschnig, übernahm die Rolle des unsympathischen Frömmlers ohne zu zögern.
Aber auch andere Figuren mussten verändert werden. Da tritt bei Molière sein Sohn auf, der einen aufbrausenden jugendlichen Charakter zeigt. Da wir im Ensemble jedoch bisher nur einen jungen Mann haben und ältere Spieler, wie Gusti Beck, auch eine Rolle brauchen, wurde aus dem Sohn ein Onkel, der sich darin gefällt, ständig Lebensweisheiten im Stile Nestroys von sich zu geben, mit denen er seinen gutgläubigen Neffen zur Weißglut reizt. Leider war es nicht möglich, die Rolle des jugendlichen Liebhabers beträchtlich zu vergrößern, weil es der Dramaturgie geschadet hätte, aber ein wenig bedeutsamer ist sie immerhin geworden. Denn der seit dem Vorjahr zum Ensemble gehörige Mathias Jell verdiente eigentlich eine Hauptrolle. So ist er aber derjenige, der am Schluss alle Konflikte zur Zufriedenheit der Familie lösen kann.
Franz Baldt singt nicht nur – wie in den Vorjahren – seine charmant interpretierten Liedchen, er spielt auch die Hauptrolle des verblendeten Vaters, Otto, der bei Molière den Namen Orgon trägt. Mit Maria Schinerl, Birgit Perr, Claudia Zemann, Walter Völkl, Erika und Manuela Anderl, sowie der quirrligen Johanna Braun und dem behäbigen Alfred Wutzl schließt sich der Reigen der stets engagierten Spieler unter der Leitung von Gesine Kröhnke.
Natürlich arbeiten im Hintergrund einige wichtige Personen mit, ohne die ein Gelingen nicht möglich wäre: Stephan Haubenberger, der Meister des Lichts und Tons, Erich Gruber, der Errichter des Bühnenbilds mit seinen Helfern, Eva Dafert, der Souffleuse, Gusti Beck, der Programm, Eintrittskarten und Plakat kreierte und den Kalchhausers, die sich immer liebevoll um das leibliche Wohl aller kümmern.
Wie im Vorjahr ist es uns gelungen, den bekannten Mimen und Pantomimen, Jean-Jacques Pascal, zu einem Wochenend-Seminar einzuladen. Seine professionellen Hinweise, Übungen und Ermunterungen sind uns immer wertvoll, hilfreich und Ansporn, es noch besser zu machen.

Links

Unsere Produktion 2013 "Der Scheinheilige"

Unsere Produktion 2004 "Der eingebildete Kranke"

Blog-Beitrag (Gesine Kröhnke) zu Molière